Honig im Holz?

Von Ronja Zöls-Biber | Gepostet am 05.06.2024

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Andreas Heidinger will sein Erzeugnis nicht mehr ins traditionelle Glas füllen – sondern alternativ, natürlich und zukunftsweisend verpacken.

Für seine innovative Denkweise ist Andreas Heidinger, der in Dachau einen Shop für Imkereibedarf betreibt, in der Branche bereits bekannt. So hat er mit der Bienenkugel nicht nur eine alternative Behausung für Bienenvölker und mit seinem Belüftungssystem eine weitere Verbesserungsmöglichkeit erfunden, sondern tüftelt derzeit auch an einem „Honigholz“. Statt in Glas soll der Honig im Holz gelagert werden – so die Idee, zu der Andreas Heidinger auch schon einen Prototypen vorzeigen kann. Diesen stellte er aus dem Rohstoff Mais mittels eines 3-D-Druckers her. In Zukunft soll jedoch Lignin, ein Nebenprodukt aus der Papierherstellung und eine Art flüssiges Holz, eingesetzt werden.

„Honig und auch andere Lebensmittel verlieren durch die UV-Strahlung Inhaltsstoffe“, erklärt Andreas Heidinger das Motiv für sein Vorhaben. Vor allem die Enzyme im Honig seien anfällig für Licht, so dass das Glas eigentlich ein ungeeigneter Behälter für diesen sei. Mehrere Wochen sei das Honigglas zumindest im Laden dem Licht ausgesetzt, was negativ auf den Inhalt wirke. Das Honigholz schließt dieses von Beginn an vollständig aus. Weitere Pluspunkte: Bei Lignin handle es sich um ein natürliches Material, das beständig, vielfach verwendbar und sogar spülmaschinengeeignet sei. Zudem biete es in vielen Berei-
chen das Potenzial, Kunststoff zu ersetzen, und sei außerdem biologisch abbaubar.

Das Design sei bei allen, denen er das Holz gezeigt habe, gut angekommen. „Außen eckig und innen rund erinnert es an eine Wabenzelle“, erklärt Andreas Heidinger. Innen lasse sich der Inhalt durch die Rundung leicht leeren. Mit einem Glas könne es allerdings preislich nicht konkurrieren. Dass Individualität kostet, zeigt sich hier einmal mehr. Ein Honigglas komme inklusive Deckel auf 30 bis 50 Cent. Der Werkstoff für das Honigholz belaufe sich eher auf drei bis vier Euro. Kleinere Mengen könnten zwar mit dem 3-D-Drucker produziert werden, bei größeren Stückzahlen sei allerdings die Anschaffung eines Spritzgusswerkzeugs notwendig – was gut 20.000 Euro kosten könnte. „Es würde sich anbieten, hier mit einem Pfandsystem zu arbeiten“, sagt Andreas Heidinger. „Drei Euro Pfand – und wer das Holz nicht zurückgibt, kann es auch als Gewürzbehälter nutzen!“

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Ronja Zöls-Biber

Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit / Redaktionsleitung BioNachrichten