Mit Kreativität und Innovationsfreude in die Zukunft
Die ökologische Bewirtschaftung im Einklang mit der Natur und mit den Tieren ist Biokreis-Landwirtin Lisa Lemke sehr wichtig. Als Hofnachfolgerin möchte sie den Betrieb mit Kreativität und Innovationen zukunftsfähig gestalten.
Wer ich bin: Mein Name ist Lisa Lemke, ich bin 26 Jahre alt, und eigentlich bin ich ein ganz normales Landmädl.
Wo ich lebe: Ich lebe in Brandenburg – genauer gesagt im Landkreis Ostprignitz-Ruppin bei Wittstock an der Dosse. Das liegt etwa auf halber Strecke zwischen Berlin und Rostock.
Was ich bewirtschafte: Wir bewirtschaften rund 35 ha landwirtschaftliche Fläche, haben dabei Sonderkulturen und Gemüse unter Glas und Folie. Wir erzeugen unter anderem Tomaten, Zucchini, Kürbisse und haben zusätzlich mobile Hühnerställe der Marke Eigenbau; sechs Stück mit je tausend Legehennen. Außerdem halten wir Enten und Gänse für den Festtagsbraten.
Wer mir hilft: Aktuell helfe ich meinem Vater, weil ich den Betrieb noch nicht übernommen habe – möchte ihn aber zukünftig übernehmen. Wir haben zwei Angestellte, die das ganze Jahr über tätig sind, sowie Saisonarbeitskräfte.
Warum ich gerne Bio-Landwirtin bin: Die ökologische Bewirtschaftung im Einklang mit der Natur und mit den Tieren ist mir sehr, sehr wichtig. Mir geht’s auch einfach darum, sichere Lebensmittel zu produzieren, kleinbäuerliche Strukturen auf dem Land zu erhalten und die Wertschöpfung im ländlichen Raum zu haben.
Warum ich Mitglied im Biokreis bin: Mir gefällt beim Biokreis besonders, dass die Hierarchiestrukturen flach sind und man auch als kleiner Betrieb eine Stimme hat, Gehör findet und man sich aktiv miteinbringen kann.
Was meinen Betrieb zukunftsfähig macht: Ich denke, um einen Betrieb zukunftsfähig aufzustellen, bedarf es einer gewissen Kreativität und Innovationsfreude sowie etwas Risikobereitschaft. Meiner Meinung nach ist es gerade in der heutigen, schnelllebigen Zeit erstrebenswert, den Betrieb breit aufzustellen, sodass im Zweifel mögliche Ausfälle in einem Betriebszweig durch einen anderen kompensiert werden können.
Was meinen Alltag bereichert: die kleinen Dinge, die einem täglich im Umgang mit der Natur und mit Lebewesen auffallen; Momente, die eigentlich alltäglich sind, aber auf deren Schönheit man sich trotzdem besinnt – sei es ein Sonnenaufgang über dem Betrieb, weil man schon so früh auf den Beinen ist, das Wachsen und Gedeihen von Pflanzen und Tieren oder eben auch die Wertschätzung der Kundschaft, dass man übers Jahr tolle Arbeit geleistet hat.
Was sich ändern muss: Also, wir in der Landwirtschaft sind ja schon bereit, sehr, sehr viel zu arbeiten, egal ob Sonn- oder Feiertage, aber trotzdem finde ich, dass man nicht nur leben sollte, um zu arbeiten, sondern auch eine gewisse Freizeitgestaltung benötigt.
Wer ich in zehn Jahren sein werde: In zehn Jahren bin ich hoffentlich Betriebsleiterin eines funktionsfähigen Bio-Landwirtschaftsbetriebs, hab´ viele von meinen heutigen Ideen umgesetzt und mir meine Offenheit gegenüber dem Fortschritt der Zeit bewahrt.