Aufklärung über Social Media
Die selbstständige Sporttherapeutin Laura Winhart bewirtschaftet mit ihrer Familie im Nebenerwerb einen Zucht-Betrieb mit Angusrindern und engagiert sich stark für die Aufklärung der Verbraucherschaft auf Social Media.
Wer ich bin: Mein Name ist Laura Winhart, ich bin 29 Jahre alt und selbstständige Sporttherapeutin.
Wo ich lebe: Ich lebe in Herrieden im schönen Mittelfranken. Unser Hof liegt aber in Hilsbach.
Was ich bewirtschafte: Wir haben Mutterkühe der Rasse Angus. Insgesamt sind es 70 Tiere – etwa 25 davon Mutterkühe. Wir weiden eine Grünlandfläche von 71 ha mit rund 28 ha Weideland. Von Beginn an haben wir einen Zucht-Betrieb, sind seit 1989 ökologisch, und wenn’s die Ertragssituation zulässt, verkaufen wir auch Heu.
Wer mir hilft: Wir sind tatsächlich ein Familienbetrieb. Mein Papa macht sehr viel. Mein Bruder und meine Mutter ebenfalls, obwohl mein Bruder in Erlangen wohnt. Er kommt aber relativ oft nach Hause und hilft bei Stoßzeiten.
Warum ich gerne Bio-Landwirtin bin: um der Natur etwas zurückzugeben und die Waage zu halten zu dem, was man bekommt. Letzten Endes ist es eine Kreislauflandwirtschaft, die tatsächlich auch zum Humusaufbau führt. Auch von der Verbraucherschaft ist es gern gesehen, dass mehr Betriebe auf Bio umsteigen.
Warum ich Mitglied im Biokreis bin: Der Biokreis ist eine politische Vertretung für die ökologische Landwirtschaft, von daher macht das einfach Sinn, im Biokreis Mitglied zu sein.
Was meinen Betrieb zukunftsfähig macht: unsere stetige Weiterentwicklung. Wir haben beispielsweise jetzt ein neues Doppelmesser-Mähwerk gekauft und als erste im Landkreis die mobile Schlachtung eingeführt. Und ich versuche auch über Social Media die Verbraucherschaft aufzuklären.
Was meinen Alltag bereichert: tatsächlich die Natur – vor allem die Tiere und die Möglichkeit, den Tieren ein artgerechtes Leben zu geben und sie auch so schonend wie möglich zu schlachten. Das ist natürlich auch ein Ausgleich zum Büro – wenn man selbstständig ist, hat man einfach viel Papierkram zu erledigen.
Was sich ändern muss: Es muss ein Umdenken bei der Verbraucherschaft stattfinden. Sie muss mehr Verständnis für die Landwirtschaft zeigen, wissen wo ihre Produkte herkommen und produziert werden. Und dass eben auch ein Tier dafür sterben muss. Ich wünsche mir mehr politische Unterstützung für die Mutterkuhhaltung und die mobile Schlachtung.
Wer ich in zehn Jahren sein werde: schwierige Frage. Ich hoffe natürlich, dass ich bei unseren Rindern sein werde und dass unser Betrieb immer noch vorhanden ist. Denn aus meiner Sicht ist der Betrieb absolut naturangepasst. Allerdings kann man diesen Betrieb nicht im Haupterwerb führen – also das ist ein reines Hobby. Jeder von uns geht arbeiten, hat eine 40- bis 60-Stunden-Woche und dann eben noch die Landwirtschaft. Weiterhin tiergerecht und bodenschonend arbeiten – da sehe ich mich.