Eine Chance gegen die Blauzungenkrankheit?

Biokreis-Betrieb Domgut Dehmen; Bild: Tobias Köhler
Schweizer Projekt zur Erforschung von Prävention und Behandlung mittels Homöopathie.
Die Blauzungenkrankheit befällt Wiederkäuer und macht seit 2024 in Europa die Runde. Sie verursacht Tierleiden und hat für betroffene Betriebe große wirtschaftliche Folgen. Deshalb startete die IG Homöopathie Nutztiere mit dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL, Kometian (Komplementäre Tiermedizin Schweiz) und der Schweizerischen Vereinigung für Wiederkäuergesundheit (SVW) ein neues Projekt. Das Ziel ist einerseits, die Symptome zu verfolgen und andererseits die Prävention und Behandlung mittels Homöopathie.
Die Blauzungenkrankheit beschäftigt aktuell viele Landwirt:innen. Sie kann bei Wiederkäuern wie Rindern, Schafen und Ziegen viel Leid verursachen – bis hin zum Tod. Es gibt wirksame Impfungen gegen Varianten des Virus. Um diese zu ergänzen, wurde ein Projekt ins Leben gerufen, das ab sofort Beratungen für homöopathische Prävention und Behandlung gegen die Blauzungenkrankheit anbietet. Das FiBL begleitet das Projekt wissenschaftlich.
Blauzungenkrankheit – Gefahr für Tiere
Die Blauzungenkrankheit ist eine durch einen Virus verursachte Krankheit, deren Überträger kleine Mücken sind. Sie befällt Wiederkäuer und ist für den Menschen nicht gefährlich. Die Krankheit weist eine ganze Reihe unterschiedlicher Symptome auf. Diese reichen von einem leichten Rückgang in der Fleisch- und Milchproduktion bis hin zu unheilbarem Fieber, Schluckbeschwerden, schweren Lahmheiten, Fehlgeburten und Tod. Es gibt verschiedene Varianten des Virus und Impfungen gegen die Serotypen 3, 4 und 8, allerdings ohne Impfpflicht.
Homöopathische Prävention auf dem wissenschaftlichen Prüfstand
Die IG Homöopathie Nutztiere (IGHN), ein Zusammenschluss homöopathischer Tierärzt:innen in der ganzen Schweiz, startete das Projekt gegen die Blauzungenkrankheit. Einerseits werden die Fälle 2025 verfolgt und Daten gesammelt, um das Krankheitsgeschehen besser verstehen zu können. Andererseits
wird eine homöopathische Prophylaxe angeboten. Diese basiert auf einer vielversprechenden Studie aus den Niederlanden. Die IGHN hat das Präventionsprotokoll auf den schweizerischen Kontext zugeschnitten, in dem die 2024 aufgetretenen Symptome miteinbezogen wurden. Die homöopathische Behandlung soll zur Prävention dienen und das Leiden der infizierten Tiere so weit wie möglich minimieren. Sie stellt eine Ergänzung zur Impfung dar, oder für Betriebe, welche nicht impfen möchten, eine Alternative.
Beratung für Betriebe
Das Projekt bietet für Betriebe eine persönliche, kostenpflichtige Beratung an, welche neben der Prophylaxe auch die individuelle Betreuung im Krankheitsfall sicherstellt.
Weitere Informationen unter www.handbuchzurstallapotheke.ch/blauzungenprojekt/
red / Quelle: FiBL Schweiz