Was kann ich überhaupt noch essen?

Was kann ich überhaupt noch essen?
Dr. Andrea Flemmer informiert in ihrem Buch über Schadstoffe und versteckte Zusätze in unseren Lebensmitteln und wie wir sie vermeiden können. Eine Rezension.
Zugegeben: Wer sich mit Bio und Ernährung beschäftigt, erfährt wenig Neues im Buch von Dr. Andrea Flemmer. Sämtliche Risiken, die unsere Ernährung birgt, werden hier auf knapp 200 Seiten zusammengefasst – und wirken in ihrer Gesamtheit … erschlagend. Und sie bestätigen
mich als Bio-Konsumentin wieder einmal darin, jeden Tag für mich und meine Familie das Beste zu tun. Aber wie soll dieses Buch an diejenigen kommen, die sich nicht für Bio interessieren, die daraus resultierend auch wenig über die Risiken eines billigen, schnellen Speise-Angebots wissen? Das ist stets die Problematik solcher Veröffentlichungen, die – oft von Wissenschaftler:innen strukturiert und verfasst – eine Flut an Infos offenbaren, welche aufzunehmen und zu verarbeiten eine sehr viel größere Herausforderung darstellt als sie einfach wegzuschieben und zu denken: So schlimm wird es schon nicht
sein …
Andrea Flemmer widmet sich sämtlichen Schadstoffen, die sich in Luft, Wasser und Boden um uns herum verstecken wie Pestizide, Schwermetalle, Zusatzstoffe, Schimmelpilzgifte, Nitrate und anderes. Mehr als 400 Schadstoffe befinden sich in unserem Körper, warnt die Autorin. Besonders pikant: Pestizide, die bei uns verboten sind, werden dennoch produziert und exportiert und kommen über Lebensmittelimporte wieder zu uns zurück.
Dr. Andrea Flemmer: Was kann ich überhaupt noch essen?
Alles über Schadstoffe und versteckte Zusätze in unseren Lebensmitteln und wie wir sie vermeiden. Vak-Verlag 2024. ISBN: 978-3-86731-277-6, 20 Euro
Der Anstieg der Glutenunverträglichkeit seit der Anwendung von Glyphosat auf Weizen, Reserve-Antibiotika in der Massentierhaltung, Chemikalieneinsatz in konventionellen Fischfarmen und der Verbrauch von mehr als 18 Kilo chemischer Zusatzstoffe pro Jahr und Person in Deutschland lassen die Ökolandwirtschaft als Schutzschild vor all diesen Widrigkeiten erscheinen. Doch es gibt auch Risiken, denen sie nicht entkommt wie etwa Verpackung oder Zucker. Trotzdem lautet der zusammenfassende Schlussappell: „Ich kann Ihnen nur ans Herz legen, Bioprodukte zu kaufen.“ Und das ist ihre eindeutige Antwort auf die Frage im Titel: „Was kann ich überhaupt noch essen?“
