Verkaufen am Ort der Begegnung

Marktgemüse von Biokreis-Betrieb Matthias Halsbenning
In unserer Reihe „Hinter dem Ladentisch“ stellen wir dieses Mal den Biokreis-Betrieb von Matthias Halsbenning aus Senden im schönen Münsterland vor.

Wer kennt nicht das Gefühl eines quirligen Markttreibens, ob hierzulande oder auf Reisen? Die bunten Farben, den Duft von frischen Kräutern, das lebhafte Stimmengewirr – für viele Erzeuger:innen ein Ort der Begegnung und des persönlichen Austauschs; auch für Matthias Halsbenning und seine Frau Verena. Auf gleich vier Märkten in der Region trifft man das Team vom Biokreis-Hof Halsbenning. Dienstag und Freitag ist Markttag in Lüdinghausen und Münster, donnerstags in Senden, und am Samstag findet man den Marktstand der Familie an der Pauluskirche in Hamm.

Ein Markttag beginnt für Matthias frühmorgens mit dem Beladen der Obst- und Gemüsekisten. Kiste für Kiste, prall gefüllt, saisonal unterschiedlich, stapelt er sie in seinen Verkaufswagen mit den grün- oder rot-weiß gestreiften Planen. Die Palette reicht von Gurken, Tomaten, Radieschen, Kresse, Grünkohl, Kartoffeln, Broccoli, Kürbis, Rote Beete über Äpfel und Birnen bis hin zu den hofeigenen Bio-Eiern. „Was wir selbst anbauen, ist komplett Bio. Und was wir dazukaufen, ebenso.“ Der Bio-Landwirt liefert die Waren zum jeweiligen Markt und kümmert sich dort um den Auf- und Abbau des Marktstandes. Matthias hat mehrere Teilzeitkräfte beschäftigt, die Wind und Wetter trotzen und meist zusammen mit seiner Frau Verena den oft anstrengenden Markttag bewältigen. „Für den Verkauf selbst reicht meine Zeit leider nicht immer, irgendwer muss das Gemüse ja auch anbauen und ernten.“ Unterstützt wird er dabei von Vater Josef und den beiden Söhnen Jonas und Julius.
Ausschließlich ökologische Erzeugnisse bietet der Markt am Freitagnachmittag auf dem Domplatz in Münster. „Der ist etwas ganz Besonderes“, schwärmt Matthias Halsbenning. Mit seinem guten Dutzend Stände ist der Bauernmarkt überschaubar und gemütlich. Es geht hier sehr familiär und freundschaftlich zu, man kennt sich schon viele Jahre und arbeitet Seite an Seite. Die Kund:innen hier mögen die entspannte Atmosphäre vor der schönen Kulisse am Dom und läuten gern mit ihrem Einkauf das Wochenende ein. „Das direkte und positive Feedback der Kundschaft ist Bestätigung für die geleistete Arbeit und Antrieb zugleich. Es sei denn, es steht Ostern vor der Tür und wir haben wieder mal zu wenige Eier eingepackt. Da musste ich schon manchmal als Streitschlichter einspringen, weil ein Kampf um die letzte Packung Eier im Gange war“, lacht der Bio-Landwirt.


Als weitere Verkaufsstelle nutzen die Halsbennings ihr Verkaufshäuschen am Hof selbst. Geöffnet ist es täglich von 7 bis 20 Uhr. Bezahlt wird hier in eine Kasse, vornehmlich auf Vertrauensbasis. Der Bio-Landwirt ist in der Region gut vernetzt und bezieht Waren von Kooperationspartnern aus der näheren Umgebung, wie zum Beispiel dem Bio-Bäcker Knuf, dessen Backwaren er am Samstag von 8 bis 13 Uhr auf seinem Hofmarkt und auf dem Wochenmarkt in Hamm anbietet. Und natürlich dürfen die hofeigenen Eier der 1200 Legehennen nicht fehlen.
Matthias Halsbenning ist mittlerweile auf den Märkten gut etabliert und sieht das große Plus der Direktvermarktung im unmittelbaren Austausch mit den Kund:innen und den frischen regionalen Waren, die ohne viel Verpackung und lange Transportwege auskommen. „Nur bei Kurkuma, Bananen und Avocados in Bio-Qualität mache auch ich eine Ausnahme, die kommen aus Übersee.“
