Ganz NRW ist jetzt anerkanntes Wolfsland

Nun ja, die Entscheidung des Landesumweltministeriums war letztlich richtig: Ganz NRW ist jetzt Wolfsgebiet. In ganz NRW können sich Betriebe wolfsabweisende Maßnahmen fördern lassen. Für uns Landwirt:innen ein korrekter Schritt, denn der Wolf hält sich nicht an die engen Grenzen der bisherigen anerkannten Wolfsgebiete. Und durchziehende Tiere haben schon immer in ganz NRW Schaden an Nutztieren angerichtet. Und wenn sie außerhalb der anerkannten Wolfsgebiete lernen können, wie sie beispielsweise Zäune überwinden, dann haben sie für ihr Leben gelernt, dass Nutztiere ein guter Fang sein können.
Insofern befürwortet auch der Biokreis die neue Förderricht-linie. Für alle ist dabei wichtig zu wissen: Maßnahmen werden wie bisher gefördert, hauptsächlich für kleine Wiederkäuer und Gatterwild – also beispielsweise Damwild. Regional begrenzt werden im Westmünsterland auch Pferdebetriebe unterstützt. Doch nach der Richtlinie ist verpflichtend (!), dass man sich ausgiebig von der Herdenschutzberatung informieren lässt. Ohne Beratung keine Förderung. Zudem wurde die Förderung – etwas – offener, denn bei Bedarf kann die Förderung von Präventionsmaßnahmen für weitere Tierarten zugelassen werden.
Weiter bleibt es dabei, dass im Rahmen sogenannter „Billigkeitsleistungen“ auch Schäden an Tieren, Zäunen und Hunden wie auch Tierarztkosten ersetzt werden können. Einige grundsätzliche Kritikpunkte aber bleiben: Eine Förderrichtlinie Wolf ersetzt kein aktives Wolfsmanagement – und daran fehlt es auch in NRW. Und alle Maßnahmen sind letztlich freiwillige Maßnahmen des Landes, die aus knapper werdenden Mitteln des Haushaltes gedeckt werden müssen. Ist kein Geld da, dann gibt es auch keine Förderung mehr …
Wir empfehlen trotzdem allen, die die Fördermöglichkeiten nutzen können, sie in Anspruch zu nehmen. Allein, damit deutlich wird: Wir wollen unsere Tiere vor dem Wolfe schützen, wo immer es geht. Von Peter Schmidt