Es läuft noch nicht ganz rund … weder in Berlin noch in Brüssel!

Von Simon Krischer | Gepostet am 05.08.2025

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Die Themen sind natürlich so groß, dass es auch durchaus länger als ein paar Wochen oder Monate dauern kann, bis eine neue Truppe an Minister:innen und Staatssekretär:innen ihren Rhythmus, ihre Sprache und sich im Allgemeinen erfolgreich gefunden haben. Tendenziell müssen wir aber, als Branche, nach den ersten Monaten von Alois Rainer und Christopher Hansen, eher kritisch-optimistisch auf eben diese Anfangsphase zurückblicken. Im frisch gegründeten European Board on Agriculture and Food, kurz EBAF – siehe mein Beitrag dazu in den letzten BioNachrichten – kriselt es ordentlich. Absehbar war es ja, dass die Zusammensetzung der 30 Teilnehmenden nicht nur zu harmonischen Diskursen führen wird, aber, dass bereits das dritte Treffen in solch einen Patt führt, ist schon bitter. Fakt ist, die Teilnehmenden konnten sich am 19.06.25 in Brüssel nicht zu einer gemeinsamen Empfehlung an Hansen ob der zukünftigen GAP zusammenraufen. Die Kommission bekommt somit keine einheitliche Stimme für eine GAP zu hören, von denen, die angeblich die besten Vertreter:innen der Branche sein sollten. Wir
empfinden dies als sehr schade und als eine verpasste Chance, hier konstruktiv mitzugestalten. COPA-COGECA ist laut unseren Informationen maßgeblich für das Scheitern eines Konsens verantwortlich. Stimmungspassend dazu gab es auch für Ursula von der Leyen einen Dämpfer in Form des Misstrauensvotums. Die Kommissionspräsidentin überstand dieses, jedoch war es eine Premiere.
An der Spree wiederum findet sich Alois Rainer in seinem um einen Buchstaben erweiterten Haus langsam ein. Aus dem BMEL wurde das BMLEH. Heimat ist ja was Schönes, was Gutes – so weit so gut! Thorsten Block und ich haben Alois Rainer im Rahmen eines BÖLW-Kaminabends kennenlernen dürfen. Die Kaminflamme war zwar nur eine PowerPoint-Präsentation auf einem 80“-Display, aber die Stimmung war trotzdem warm und sympathisch. Rainer wirkte nahbar und ehrlich bemüht, etwas zu bewegen.
Thema des Abends war, ungeplanter Weise, die nötige Entbürokratisierung. Rainer bekommt von uns eine Liste mit sehr konkreten Punkten aus der Praxis nachgeliefert, an denen er direkt ansetzen kann und soll! Der Biokreis stimmt sich hier eng mit dem BÖLW ab, da unser Berliner Dachverband diesen Aspekt ebenfalls mit Rainer verfolgt.

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Simon Krischer

Simon Krischer ist Geschäftsführer beim Biokreis e.V.