Die neue Bundesregierung hält am 30-Prozent-Ziel für Ökolandbau fest

Kommentar von Tamira Zöller, agrarpolitische Referentin Biokreis e.V.
Der neue Minister für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat, Alois Rainer (CSU), war am 4. Juni, am Vorabend der Mitgliederversammlung des Dachverbands Bund ökologischer Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), zu Gast bei dessen Mitgliedern. Mit dabei war auch der Biokreis e. V. – zum Kennenlernen und zum Austausch über die wichtigsten Bio-Themen. Minister Rainer versprach, die bestehende Nationale Bio-Strategie 2030 im Dialog mit der Branche weiterzuentwickeln. Er begrüßte die Mitglieder mit den Worten: „Die Bio-Branche ist ein starker, innovativer Teil der deutschen Wirtschaft – von der landwirtschaftlichen Erzeugung über die Lebensmittelverarbeitung bis zum Handel. Der Sektor leistet einen wichtigen Beitrag für die Wertschöpfung im ländlichen Raum und für den Schutz von Umwelt und Ressourcen. Der direkte Austausch mit der Praxis ist mir ein wichtiges Anliegen“.
Auf den Ökofeldtagen betonte Dr. Burkhard Schmied, Abteilungsleiter im Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH), dass der Bund sich dem 30-Prozent-Ziel für den Ökolandbau bis 2030 verpflichtet und die Wettbewerbsfähigkeit von Bio stärken will. Das 30-
Prozent-Ziel ist Teil der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie und damit fest verankert.
Ende Juni stellte Finanzminister Lars Klingbeil den Haushaltsentwurf für 2025 vor. Es bleibt bei 40 Millionen Euro für das Bundesprogramm ökologischer Landbau (BÖL). Damit hält Alois Rainer sein Versprechen, dass sich unter seiner Führung die Förderung des Ökolandbaus nicht verschlechtern wird.
Die klare Bekräftigung des 30-Prozent-Ziels durch das BMLEH ist ein wichtiges Signal. Entscheidend wird nun sein, ob dieser politische Wille auch in schlagkräftige Maßnahmen übersetzt wird – etwa in die Honorierung von Umweltleistungen, mehr Forschung zu ökologischen Anbausystemen, und einer spürbaren Entbürokratisierung für Bio-Betriebe.
