ÖDP-Europaabgeordnete zu Besuch beim Biokreis

Von Biokreis-Redaktion | Gepostet am 22.05.2024

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Die ÖDP-Europaabgeordnete Manuela Ripa informierte sich bei einem Fachgespräch zur Neuen Gentechnik über die Positionen des Biokreis.

Bei einem Aufenthalt in Passau besuchte die ÖDP-Europaabgeordnete Manuela Ripa den Biokreis e.V. für ein Fachgespräch zu den Auswirkungen der aktuellen EU-Gesetzgebung auf die regionale Ökolandwirtschaft. Begleitet wurde sie von der ÖDP-Landesvorsitzenden und niederbayerischen ÖDP Spitzen-Europakandidatin Agnes Becker. Für den Biokreis nahm Stephanie Lehmann, verantwortlich für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, teil. Die Moderation des Fachgesprächs übernahm Ronja Zöls-Biber, Redaktionsleiterin der BioNachrichten.

Alle Teilnehmerinnen waren sich schnell einig, dass das Ziel sei, das Gesetz zur Deregulierung der neuen Gentechnik im Gesamten zu verhindern. „Ich habe große Hoffnung, dass wir das schaffen“, sagte Manuela Ripa. Sie mahnte an, dass im Falle der Aufweichung der Gentechnik-Gesetze der Ökolandbau vor einer existenzbedrohenden Krise stecke. „Das Gesetz wurde regelrecht durchgepeitscht. Das Thema Koexistenz
wurde gar nicht behandelt“, bedauert die Europaabgeordnete und empfiehlt, nun weiterhin Druck auf die Politiker:innen, allen voran Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, auszuüben.

Stephanie Lehmann erklärte, dass die Ökolandwirtschaft gentechnikfrei arbeite und das auch in Zukunft so bleiben solle. Doch bei einer Deregulierung sei die Gefahr von Kontaminationen hoch. Wer für entsprechende Analysen aufkommen solle, sei überhaupt nicht geklärt. Im schlimmsten Fall würden
die Landwirt:innen auf den Kosten sitzen bleiben. Ebenso bedrohe die Neue Gentechnik die mittelständische Züchtung. „Die Konzerne werden auf ihre GVO-Pflanzen Patente anmelden, so dass es wiederum zu einseitigen Machtkonzentrationen kommen wird. Vielfalt wird verloren gehen.“ Heilsversprechen bezüglich Ernährungssicherheit und der Schaffung klimatoleranter Pflanzen seien nicht haltbar. „Dürre, Starkregen, Stürme – wie soll eine Pflanze es zustande bringen, den verschiedenen Wetterextremen gleichermaßen gerecht zu werden?“

Dass der Anbau von GVO-Pflanzen in Bayern zwar durch das Naturschutzgesetz verboten, dieses Verbot aber jetzt durch die europäische Hintertür torpediert werde, kritisierte Agnes Becker. „Da stehen knallharte Profitinteressen dahinter“, sagte sie. Dafür würde man nun den Weg wählen, Gentechnik, die bis zu 20 Änderungen an der DNA vornehme, plötzlich nicht mehr als Gentechnik zu deklarieren. „Gentechnik bleibt Gentechnik“, betonte sie. Darüber hinaus warnte die Initiatorin des „Rettet die Bienen“-Volksbegehrens vor einer genetischen Verarmung von Pflanzen und Tieren, die durch die Neue Gentechnik noch weiter befördert werde.

Biokreis-Redaktion

Wichtige Informationen zum Thema Gentechnik findet Ihr auf der Biokreis-Seite: https://www.biokreis.de/keine-gentechnik/