Neuer LFL-Standpunkt zur Flächennutzung
Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) hat einen neuen Standpunkt zum Thema „Konkurrenz auf der Ackerfläche“ veröffentlicht. Expert:innen der LfL legen in dem Positionspapier mit aktuellen Zahlen, Daten und Fakten dar, worin die Konkurrenz auf der Agrarfläche liegt, wie die Agrarflächen derzeit genutzt werden und mit welchen Maßnahmen die Lebensmittelerzeugung auf Agrarflächen erhöht werden könnte.
Weltweit werden rund 40 Prozent der Ackerflächen für Tierfutter genutzt, in einzelnen Ländern sogar bis zu 50 Prozent. Das liegt in erster Linie daran, dass derzeit die Verwertung der erzeugten Biomasse über das Nutztier wirtschaftlicher ist als der Anbau von pflanzlichen Lebensmitteln, die direkt für die menschliche Ernährung genutzt werden können. Der rechnerischen Belegung von Flächen im Ausland durch Lebensmittelimporte (19 Mio. ha) stehen 12 Mio. ha Flächenäquivalente für den Export für pflanzliche und tierische Produkte ins Ausland gegenüber. Es werden somit „netto“ ca. 7 Mio. ha Fläche im Ausland genutzt.
Der LfL-Standpunkt empfiehlt, die Grundlagen einer Kreislaufwirtschaft im Agrar- und Ernährungssystem zu etablieren, das auf den folgenden Prinzipien basiert:
- Ackerfläche sollte bevorzugt für den Anbau von Biomasse für den menschlichen Konsum genutzt werden.
- Anfallende Koppel- und Nebenprodukte sowie Reststoffe aus dem Gesamtprozess sollten für die Wiederverwendung zurück in das Agrar- und Ernährungssystem fließen.
- Nutztiere haben eine bedeutende Rolle im System, indem sie Biomasse verwerten, die nicht von Menschen genutzt werden kann und sie in tierische Lebensmittel hoher Qualität umwandeln. Zudem tragen sie über die Rückführung von Gülle und Mist zur Bodenfruchtbarkeit und zur Schließung der Stoffkreisläufe bei.
- Nicht über Menschen und Tiere verwertbare Reste, Nebenprodukte sowie auch Gülle und Mist werden über den Einsatz in der Biogasanlage energetisch genutzt. Die anfallenden Reststoffe werden zur Düngung der Böden eingesetzt.
Der LfL-Standpunkt kann unter www.lfl.bayern.de/publikationen im PDF Format heruntergeladen werden. Quelle: LfL