Biokreis im Einsatz gegen Gentechnik
Teilnahme an den „Aktionswochen für gentechnikfreies Essen“ mit Biokreis-Landwirtin Bärbel Endraß
Die Katholische Landbewegung (KLB) lud den Biokreis e.V. dazu ein, gemeinsam mit der KLB Landkreis Passau, der AbL (Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft) Bayern, dem Bund Naturschutz in Bayern, dem Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V., der Ökologisch Demokratischen Partei (ödp) und dem Bürger- Energie-Stammtisch einen Vortragsabend im Rahmen der bundesweiten „Aktionswochen für gentechnikfreies Essen“ zu veranstalten. Hauptrednerin im Staatsgut Kringell bei Hutthurm (Landkreis Passau) war Biokreis-Landwirtin Bärbel Endraß, die sich seit vielen Jahren gegen den Einsatz der Grünen Gentechnik und aktuell gegen die drohende Aufweichung der Gentechnik-Gesetze auf EU-Ebene einsetzt. Gegen diese hat sie eine Petition gestartet, die derzeit mehr als 117.000 Unterschriften verzeichnet. In ihrem Vortrag brachte sie dem Publikum die technischen Grundlagen der Gentechnik näher und zeigte auf, dass ohne klare Regeln eine Koexistenz gentechnikfreier Landwirtschaft nicht möglich sei. Sie informierte über die Macht der Konzerne, denen die aktuelle Gesetzgebung „ein Dorn im Auge“ sei und forderte die Verbraucherschaft dazu auf, sich an Abgeordnete zu wenden, Petitionen zu unterschreiben und das Thema immer wieder auf die Agenda zu setzen, um eine Aufweichung der Gesetze zu verhindern.
Auch Ronja Zöls-Biber, Pressesprecherin des Biokreis e.V., ergriff das Wort: „Die ökologische Landwirtschaft würde durch das Aufweichen der Gentechnik-Gesetze massiv gefährdet. Da Landwirtschaft durchlässig ist, wird es zu Vermischungen kommen, zum Beispiel durch Wind, durch Wildtiere, die Samen mit sich tragen, oder anderes. Wenn Bio gentechnikfrei bleiben soll, braucht es teure Analysen. Wer soll die Kosten dafür tragen? Und wenn es zu Verunreinigungen kommt: Wer haftet dafür? Auf diese Fragen gibt es derzeit keine Antworten.“ In Ländern wie etwa Brasilien, wo GVO-Pflanzen bereits ausgebracht sind, sei nicht nur der Einsatz von Pestiziden gestiegen, sondern es haben sich durch die Patente auf GVO-Saatgut auch Marktstrukturen und Besitzverhältnisse verändert. Die Zahl der Hungernden habe in Brasilien sogar zugenommen. „Nicht die bäuerliche Landwirtschaft, nicht die Menschen sind die Gewinner, sondern die Saatgut- und Pestizid-Industrie.“