Biokreis Erzeugerring unterwegs – vom Sieger- bis ins Münsterland
Das Stünzelfest ist kaum zu toppen. 191 Jahre schon findet im kleinsten Ort Bad Berleburgs (Siegerland/NRW) die größte Tierschau der Region statt. Regelmäßig mit dabei: der Biokreis Erzeugerring und einige seiner züchtenden Mitglieder. Dieses Jahr besonders erfolgreich: der Betrieb von Dirk Henk mit seinen Charolais.
20.000 Menschen kamen – sicherlich nicht nur, um die Prachttiere von Henks zu sehen. Aber ein Blick auf die weißen Rinder lohnte sich. Bei den Charolais räumten die Biokreisler ab: zwei Ehrenpreise (also die besten Tiere der Klasse) für Kühe und dazu noch einen für den Bullen. Konkret: Die zehnjährige Anika trug am Ende des Tages den Ehrenkranz genau wie ihre Tochter Amanda. Ebenso gekränzt wurde der Zuchtbulle Hermes aus der Züchtergemeinschaft Henk-Schwantes als Bester seiner Klasse – Hermes übrigens war bereits früher schon Bundessieger seiner Klasse. Der Höhepunkt des Tages und des gesamten Stünzelfestes: Die gekränzten Siegertiere wurden um den Musikpavillon geführt. Da musste schon die ganze Familie Henk mit anpacken. Die Töchter Meike und Marina führten ebenso die Prachttiere wie Axel Benser als angehender Schwiegersohn und Dirk Henk als Zuchtverantwortlicher: „Das ist schon ein ganz bedeutender Moment im Leben eines hiesigen Züchters.“ Drei Tiere von einem Biokreis-Hof, das ist ein echtes Highlight, das Henks immerhin schon im Jahr 2017 genießen konnten.
Für das Biokreis-Team war es auch ein besonderer Genuss, dies zu sehen. Das Büro war mit kompletter Mannschaft anwesend. Elke Groos, Christian Amend und Verena Becker freuten sich mit den erfolgreichen Züchter:innen. Gleichzeitig war der Biokreis-Stand immer auch Anlaufpunkt für Mitglieder und Interessierte wie auch für das übrige Publikum, das sich hier über die Biokreis-Landwirtschaft informieren konnte. Verbraucher:innen erfuhren, was eine gute Biokreis-Tierhaltung ausmacht, Landwirt:innen konnten erfragen, ob und wie denn eine ökologische Landwirtschaft für den eigenen Betrieb interessant sein kann.
Feldtag auf Haus Düsse Weniger spektakulär verlief der Feldtag auf Haus Düsse. Da beteiligte sich der Biokreis Erzeugerring gemeinsam mit den anderen Öko-Verbänden mit einem Gemeinschaftsstand der Landesvereinigung Ökolandbau. Das Interesse war „überschaubar“, wie Geschäftsführerin Verena Becker rückblickend resümierte. Schade eigentlich, denn weiterhin sucht der Erzeugerring beispielsweise Gemüsebetriebe, die gerne auch größere Küchen oder Filialen des Lebensmitteleinzelhandels beliefern würden. Aber wir Bauern und Bäuerinnen haben ja gelernt: Es kann schon mal dauern, bis der herausragende Erfolg kommt. Bei Henks waren es ja auch sechs Jahre, bis auf einen Schlag drei Ehrenkränze abgeräumt werden konnten. Dazwischen liegt immer wieder harte Arbeit …