Aktionsbündnis “BIO für Alle” zeigt beim politischen Frühstück in Berlin Gesicht
Beim politischen Bio-Frühstück des Aktionsbündnisses „BIO für Alle“ am Freitag, 29. September 2023, am Brandenburger Tor in Berlin haben die Initiatoren ihre Forderungen kundgetan: Fachhändler, Hersteller, Landwirte und weitere Vertreter der Bio-Branche waren vor Ort. Auch seitens der Politik gab es Unter-stützung, darunter auch von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir.
Hand in Hand und aus voller Überzeugung zeigte sich die Bio-Branche bei der großen Kundgebung des Aktionsbündnisses „BIO für Alle“. Mit dem Hintergrund der wissenschaftlich untermauerten Bedeutung von Bio für Natur und Umwelt, Klima und Artenvielfalt, Mensch und Natur präsentierten die Andechser Molkerei Scheitz, BÖLW, AöL, LVÖ, BUND Naturschutz und weitere Vertreter vor großem Publikum ihre Forderungen an die Politik. Denn der ökologische Landbau trägt zur Lösung von Umweltproblemen bei – so das Ergebnis einer 10-jährigen Studie der TU München zu Umwelt- und Klimawirkungen des Ökologischen Landbaus, welche die Wirkungen der Bio-Produktion für Umwelt, Klima und Gesellschaft analysiert. Gleichzeitig zeigt die Studie auf, dass der Öko-Anbau jährliche Klimafolgekosten in Milliardenhöhe vermeidet.
„Wir fordern, dass für Bio-Lebensmittel 0 % Mehrwertsteuer gilt, dass Deutschland gentechnikanbaufrei bleibt und dass 50 % Bio in öffentlichen Einrichtungen umgesetzt wird“, erklärte Barbara Scheitz, Geschäftsführerin der Andechser Molkerei Scheitz. „Dadurch wird „BIO für Alle“ ermöglicht und der Verbraucher für seine Kaufentscheidung belohnt! Damit wird das Ziel von 30 % Öko-Flächenanteil in Deutschland mit der Kosteneinsparung von mehr als 4 Mrd. € pro Jahr zur Realität. Die positiven Wirkungen im Bereich Umwelt- und Klimaschutz werden damit gewürdigt,“ erklärte sie weiter. Und: „Auf den Punkt gebracht: Bio steht für Kilmaschutz, Ökolandbau und gutes Essen.“
Bio-Landwirtschaft ist die Lösung für die Zukunft
Doch wie sieht die Realität aus? Kinder erzählten auf der Bühne, wie sie sich die Welt wünschen – und dass der Wunsch der Kinder zur Realität der Biolandwirtschaft passt, zeigten anschließend die praxisorientierten Redebeiträge der Bio-Bauern aus dem ganzen Land. Sepp Steinmüller, Biobauer aus Oberaudorf, brachte ein Stück humusreichen Boden aus seiner Heimat mit. Dort betreibt er wie viele andere einen Grün-landbetrieb mit Weidehaltung und setzt sich für einen nahezu geschlossenen Nährstoffkreislauf und den Erhalt eines artenreichen Ökosystems ein: „Wir haben die Überzeugung gewonnen, dass so eine vielfältige Landwirtschaft mit gesunden Böden und Artenreichtum die beste Art ist Nahrungsmittel zu erzeugen“, erklärte der langjährige Bio-Milchlieferant der Andechser Molkerei Scheitz.
Zum Schluss stellte Landwirtschaftsmeister Georg Scheitz für den Verband Biokreis die biologische Bewirtschaftung seines Gemischtbetriebs vor, der seit 1986 ein Biobetrieb ist: „Die Vielfältigkeit und die Strukturen im Ökobereich machten es bisher möglich, dass kleinere Betriebe auch zukunftsweisend und umweltfreundlich für unsere Gesellschaft Märkte erschließen konnten. Bei dem derzeitigen Kostendruck werden wir das nicht mehr lange aushalten. Wir müssen unsere Betriebe stützen und deren Märkte deutschlandweit sichern. Unsere nachfolgende Generation an Junglandwirten braucht wieder Visionen und Perspektiven – einen Schulterschluss mit den Verbrauchern, Großabnehmern und der Politik. Im Bereich der Artenvielfalt können wir Bio-Bauern auf jahrzehntelange Erfahrungen zurückblicken. So können wir auch anderen Produzenten durchaus Pate stehen, hier weiterhelfen und gemeinsam unsere Kulturlandschaft sichern.“
Die Initiative „BIO für Alle“
Seit mehr als 40 Jahren steht die Andechser Molkerei Scheitz für regionale Bio-Landwirtschaft. Die aktuelle Marktsituation und eine mit der „Zeitenwende“ politisch und gesellschaftlich veränderte Lage stellt die Bio-Branche jedoch vor große Herausforderungen. Zeit, die Leistungen der Bio-Landwirtschaft hörbar und sichtbar in das Bewusstsein der Menschen zu stellen. Gemeinsam mit dem BÖLW, AöL, LVÖ, BUND-Naturschutz und vielen weiteren Vertretern der Branche wurde deshalb das Aktionsbündnis „BIO für Alle“ gegründet.
Die Forderungen
1. Für fairen Wettbewerb: Absenkung der Mehrwertsteuer für Bio-Lebensmittel auf 0 %
2. Mehr Bio in der Außer-Haus-Verpflegung; 50 % Bio in öffentlichen Kantinen
3. Für ein gentechnik-anbaufreies Bayern; keine Gentechnik durch die Hintertür
Quelle: Pressemitteilung der Andechser Molkerei Scheitz