Vernetzt forschen – gemeinsam die Zukunft des Ökolandbaus gestalten

Bild: LVÖ Bayern
Wie lassen sich Forschung, Beratung und Praxis im Ökolandbau so miteinander verzahnen, dass daraus ganz konkrete Lösungen für den Alltag auf Bio-Höfen entstehen? Genau darum geht es im Öko-Praxis-Forschungsnetz Bayern, kurz OekoNet. Im Mittelpunkt stehen 16 engagierte Ökobetriebe aus ganz Bayern – Mitglieder aller vier großen Anbauverbände –, die sich mit Wissenschaft, Beratung und Kolleg*innen aus der Praxis vernetzen, um den Ökolandbau weiterzuentwickeln.
Das Besondere: Die Forschungsthemen kommen direkt von den Betrieben – aus dem Stall, vom Acker, aus dem täglichen Tun. Ob Futterqualität in der Milchviehhaltung, Nährstoffmanagement im Ackerbau oder Fragen der Klimawirkung: Was einen Betrieb beschäftigt, ist oft auch für viele andere relevant. In moderierten Werkstattgesprächen, bei Betriebsbesuchen und Feldtagen wird gemeinsam diskutiert, erprobt und entwickelt.
„Ein Thema auf einem Betrieb kann viele andere weiterbringen – das macht die Zusammenarbeit so wertvoll“, sagt Maximilian Bott, Berater bei Naturland. Denn genau das ist das Ziel von OekoNet: Wissen teilen, Lösungen entwickeln und gute Ansätze für andere nutzbar machen.
Ein Netzwerk mit Wirkung – über Verbandsgrenzen hinweg
Das Projekt ist Teil der BioRegio 2030-Strategie des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums. Es verbindet 16 innovative Biohöfe mit der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ), den Beratungskräften Bio-Verbände sowie Partnern aus der Wissenschaft. Die Offenheit und Zusammenarbeit über Verbandsgrenzen hinweg ist dabei gelebte Praxis – und ein starkes Signal für die Zukunftsfähigkeit des Ökolandbaus.
„Die Stärke des OekoNet liegt in der aktiven Mitgestaltung aller Beteiligten – auf Augenhöhe“, betont Antonia Knümann, zuständig für den Wissenstransfer bei der LVÖ.


Forschung, die in der Praxis ankommt
Damit die Ergebnisse wirklich wirken, setzt das OekoNet auf partizipative Forschung. Das bedeutet: Die Betriebe selbst sind Teil der Forschung. Sie liefern nicht nur Fragen, sondern auch Daten, Erfahrungen und Rückmeldungen – etwa zu Themen wie Klimabilanz, Biodiversität oder Betriebsökonomie. Die Auswertungen der ersten beiden Jahre zeigen, wie eng Praxis und Forschung zusammenrücken können, wenn alle Beteiligten sich vernetzen und gemeinsam Lösungen entwickeln.
„Unsere Praxisdaten bilden das Fundament“, erklärt Gerlinde Toews-Mayr vom LfL-Institut für Agrarökonomie. „Sie helfen uns, betriebliche Strategien wissenschaftlich zu analysieren – und neue Themen zu identifizieren.“
Zukunft mitgestalten – Wissen weitergeben
Die Ergebnisse der Versuche und Analysen fließen direkt zurück in die Beratung und in die Praxis – nicht nur auf den beteiligten Höfen, sondern weit darüber hinaus. In Workshops, Veröffentlichungen und digitalen Formaten werden die Erkenntnisse breit zugänglich gemacht. So entsteht ein dynamisches Netzwerk, das die Zukunft des Ökolandbaus nicht nur erforscht, sondern aktiv gestaltet.
Für viele Betriebe ist OekoNet längst mehr als ein Forschungsprojekt – es ist eine Plattform für Austausch, Inspiration und gemeinsames Lernen. Oder, wie Biolandwirt Sebastian Baumann es formuliert: „Wir wollen nicht nur Probleme lösen, sondern auch andere dafür begeistern, mitzumachen – im Ökolandbau und in der Forschung.“ Mehr Informationen unter: www.oekonet-bayern.de
Im Öko-Praxis-Forschungsnetz Bayern (OekoNet) arbeiten Biohöfe, Beratung und Wissenschaft Hand in Hand. Die teilnehmenden Betriebe bringen ihre Themen direkt ein, erproben Lösungen gemeinsam mit Expert*innen und teilen ihre Erfahrungen mit anderen. Ein starkes Netzwerk für einen zukunftsfähigen Ökolandbau in Bayern.
Sonstige Infos:
Projektinformation Projektleitung: Sabine Obermaier, LfL-Institut für Agrarökologie und Biologischen Landbau (IAB); Gerlinde Toews-Mayr, LfL-Institut für Agrarökonomie (IBA) Projektbearbeitung:Jakob Breitsamer (IBA) Laufzeit: 01.12.2022 bis 30.11.2026 Finanzierung: Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus Projektpartner: Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V. (LVÖ), Antonia Knümann
Antonia Knümann arbeitet beim LVÖ im Wissenstransfer OekoNet